«Cash is King»
Bei Firmenverkäufen stellt sich immer wieder die Frage, wie hoch der Wert von Aktiven ist, welche keinen oder nur wenig Ertrag abwerfen. Wenn also der Substanzwert höher ist als der daraus erwirtschaftete Cashflow.
„Die“ Wahrheit gibt es dazu nicht. Die Parteien haben sich auf einen Wert zu einigen. Dabei ist zu beachten, dass der Ertragswert eine höhere Bedeutung hat als der Substanzwert. Wer kauft schon Maschinen oder Patente, mit welchen in absehbarer Zeit kein Geld verdient werden kann? Weshalb sollte das jemand tun?
In der NZZ vom 2. Juni 2016 wurde dieses Thema im Zusammenhang mit der Orascom Development Holding behandelt.
Samih Sawiris, der Gründer und Hauptaktionär von Orascom muss immer wieder Geld einschiessen. Das soll sich nun mit einem neuen CEO ändern. Neben der Ankündigung einer Strukturreform machte dieser die folgende Aussage:
Zitat NZZ: Eine seiner Prioritäten liegt derweil beim Cashflow. Seit vier Jahren ist dieser negativ. Die Gesellschaft besitzt zwar riesige Landreserven und unzählige Immobilien. Diese Substanz generiert aber zu geringe Einnahmen.
Nachfolger von KMU haben meistens nicht die Möglichkeit wie Herr Sawiris, Geld nachzuschiessen, wenn die Zahlen rot sind. Orientieren wir uns also bei Preisverhandlungen in erster Linie am Cashflow und nicht der Substanz.
Paul Stämpfli